Ein aktives Jahr
Die vielfältigen Aufgaben und Anforderungen an die kleine Gruppe Aktiver bildeten den Kern des Vorstandsberichtes 2011 anlässlich der Jahreshauptversammlung der NABU-Gruppe Dußlingen Ende Februar.
Pflegeeinsätze im Aspental, im Naturdenkmal Geigesried und am Bahndamm waren vor allem nötig um Flächen freizuhalten und die Verbuschung zurückzudrängen. Im Geigesried geschah dies zum Teil maschinell, am extrem steilen Bahndamm erforderte der Arbeitseinsatz zusammen mit dem Albverein intensiven Körpereinsatz. Etwas anders geartet war die Durchführung der “Teichaktion” innerhalb des Sommerferienprogrammes. Um eine Verlandung des Lehmgrubetümpels zu verhindern, waren die Kinder mit Eimer und Schaufel tätig und holten Schlamm aus dem Teich. Anschließend war eine Reinigung der Teilnehmer und Arbeitsgeräte in der Steinlach angesagt.
Eine ganze Reihe von Führungen bot die Möglichkeit, Vögel der Streuobstwiesen oder des Waldes, Libellen am Butzensee in Bodelshausen, Zwerg- und Wasserfledermäuse im Bereich Au an der Steinlach oder die Hirschbrunft im Schönbuch zu beobachten. Die naturgeschichtliche Wanderung auf Dußlinger Markung hatte das Thema “Geologie und die Auswirkungen der Eiszeit”. Diese Reihe wird auch 2012 fortgesetzt - dann steht der Verlauf der westlichen Markungsgrenze im Mittelpunkt.
Beim 2. Dußlinger Weihnachtsmarkt waren wir mit Stand, einigen Schafen und Schäfer vertreten. Viele kleine und große Besucher zeigten starkes Interesse an unseren wolligen Vierbeinern.
Berichtet wurde auch von Arbeitseinsätzen und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem NABU-Kreisverband. Die Sammlung von Alt-Handys zugunsten des NABU-Projektes “Renaturierung der Unteren Havel” läuft auch in Zukunft weiter.
Mit einem Ausblick auf das Jahr 2012, in dem die NABU-Gruppe Dußlingen seit 25 Jahren besteht und einem Dankeschön an die Mitglieder und die Gemeinde Dußlingen für ihre jeweilige Unterstützung beschloss der Vorsitzende Jörg Wieland den offiziellen Teil der Sitzung.
Bei herrlichem Vor-Frühlingswetter wurden die ersten Biotoppflegemaßnahmen des Jahres auf Dußlinger Gemarkung in Angriff genommen. Um einer Verbuschung des flächenhaften Naturdenkmals Geigesried vorzubeugen, mussten die inzwischen stark nachgewachsenen Schlehenhecken geschnitten und teilweise entfernt werden. Das aufgeschichtete Schnittgut wird zu gegebener Zeit entsorgt werden. .
Bei idealem “Ausflugswetter” an einem lauen Sommerabend im August lud der NABU ein zur Fledermausnacht. Und nicht wenige der nächtlichen Jäger stellten sich ein. Ca. 20 verschiedene Arten kommen
in Baden-Württemberg vor. Zwei der häufigsten, nämlich die Zwerg- und die Wasserfledermaus standen im Mittelpunkt unserer Beobachtungen entlang der Steinlach im Bereich Au.
Einführend informierte Jörg Wieland über Wissenswertes aus der Biologie der Fledermäuse. Sie sind gesellige Säugetiere, die ab Mai ihren Jungen in Wochenstuben aufziehen. Diese Gemeinschaften
dienen zum gegenseitigen Schutz vor Fressfeinden aber auch um sich und vor allem die Jungtiere zu wärmen. Die großen Krallen ihrer Zehen ermöglichen es ihnen, sich kopfüber an der Decke ihres
Quartiers aufzuhängen.
Fledermäuse haben ein nur schwach entwickeltes Sehvermögen. Sie besitzen jedoch die außergewöhnliche Fähigkeit sich am Echo ihrer im Kehlkopf erzeugten und durch Nase oder Mund ausgesendeten
Ultraschalllaute zu orientieren. Bestimmte Teile ihres Lebensraumes haben sie fest gespeichert. Eine Fledermaus, die allabendlich um einen Baum herum nach Insekten jagt, wird diesen noch tagelang
in weitem Kreis umfliegen - auch wenn der Baum längst gefällt ist. Umgekehrt heißt das aber auch, dass sie gegen plötzlich auftretende Hindernisse fliegt und sich verletzen kann.
Die Zwergfledermaus - kaum daumenlang - ist die kleinste einheimische Art. Sie jagt ihre Beute in gewandten Flugmanövern mit abrupten Wendungen an Straßenlaternen, in Gehölzen und Gärten. Als
typische “Hausfledermaus” bevorzugt sie Spalten und Hohlräume und gerne auch Fensterläden an Gebäuden als Quartier.
Etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang fliegen die Wasserfledermäuse zur Nahrungssuche aus, regelmäßig über Wasserflächen. Mehr oder weniger große Kreise ziehend konnten wir ihren Beuteflug im Scheinwerferlicht über der Steinlach beobachten.
Foto: NABU Dußlingen
Foto: NABU Dußlingen